Ich will ein Garten sein, an dessen Brunnen
die vielen Träume neue Blumen brächen,
die einen abgesondert und versonnen,
und die geeint in schweigsamen Gesprächen.
Und wo sie schreiten, über ihren Häuptern
will ich mit Worten wie mit Wipfeln rauschen,
und wo sie ruhen, will ich den Betäubten mit
meinem Schweigen in den Schlummer lauschen.
Rainer Maria Rilke
Der Garten ist der letzte Luxus unserer Tage,
denn er fordert das, was in unserer Gesellschaft
am kostbarsten geworden ist:
Zeit, Zuwendung und Raum.
Dieter Kienast
Freudig war, vor vielen Jahren,
eifrig so der Geist bestrebt,
zu erforschen, zu erfahren,
wie Natur im Schaffen lebt.
Und es ist das ewig Eine,
das sich vielfach offenbart;
klein das Große, groß das Kleine,
Alles nach der eignen Art.
Immer wechselnd, fest sich haltend;
nah und fern, und fern und nah;
so gestaltend, umgestaltend –
zum erstaunen bin ich da.
Johann Wolfgang von Goethe
Jede Landschaft hat
ihre eigene, besondere Seele,
wie ein Mensch,
dem du gegenüberstehst.
Christian Morgenstern
Die Seele wird vom Pflastertreten krumm.
Mit Bäumen kann man wie mit Brüdern reden
und tauscht bei ihnen seine Seele um.
Die Wälder schweigen. Doch sie sind nicht stumm.
Und wer auch kommen mag, sie trösten jeden.
Erich Kästner